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Commodore PET 2001: Vom Nerdspielzeug zum Massenprodukt

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Letztens war ich im Computermuseum und habe mir dort ganz viele alte Schätzchen angesehen. Das hättet ihr mir jetzt nicht zugetraut, dass ich offline Museen besuche, oder? Es ist unglaublich, wie rasant sich in den letzten 40 Jahren die Technik verändert hat. Microsoft und Apple hatten in den 1970er-Jahren die Vision, dass eines Tages in jeder Wohnung ein Computer auf dem Schreibtisch stehen sollte.

Dass wir heutzutage unsere PCs in Form von Smartphones sogar in der Hosentasche tragen, davon hat damals sicherlich noch niemand geträumt. Der erste Schritt zum Computer für jeden Haushalt wurde im Juni 1977 getan: Mit dem Commodore PET 2001 kam der erste komplett zusammengebaute und für die private Verwendung einsatzfähige Microcomputer in den Verkauf.

 

Endlich den Microcomputer nicht mehr selbst basteln!

 

Der PET 2001 war der zweite Heimcomputer, der für Privatpersonen bezahlbar und in Serie hergestellt wurde. Im Gegensatz zum Apple I und zum Altair 8800 wurde er aber komplett betriebsbereit und mit aller nötigen Hardware ausgeliefert. Alle Teile des Microcomputers, also auch Bildschirm und Tastatur, waren beim PET 2001 in einem Gehäuse verbaut. Um dieses zu öffnen, musste man es wie die Motorhaube eines Autos aufklappen.

Die Tastatur ähnelte der eines Taschenrechners, denn Commodore hatte sie quadratisch und nicht wie eine Schreibmaschinentastatur angelegt. Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, so schreiben zu müssen. Im Computermuseum erzählte man mir, dass die Tastatur auch “Mickymaustastatur” genannt wurde, weil zur Erleichterung bei der Buchstabensuche wichtige Tasten farblich markiert waren.

Für den PET 2001 wurden Programme hauptsächlich in der Programmiersprache BASIC erstellt. Befehle konnte der Microcomputer bereits wenige Sekunden nach dem Einschalten entgegennehmen. Gespielt wurde auf dem PET 2001 bereits von Anfang an und fertige Software gab es sogar ausschließlich für Spiele – zum Beispiel für eine Mondlandungssimulation.

Alle anderen Programme mussten aus Computerzeitschriften abgetippt oder selbst programmiert werden. Ich wäre da schon total aufgeschmissen gewesen und bin heilfroh, dass wir heute einfach bereits fertige Programme installieren können und für den Hausgebrauch keinerlei Programmierkenntnisse brauchen.

 

Vom Commodore PET 2001 zum iPhone 6

 

In Deutschland war der PET 2001 der erste Computer überhaupt, der im Versandhandel bestellbar war. Er kostete erst stolze 2.999 DM, aber als im Laufe der Zeit einige Fehler im BASIC-Programm entdeckt wurden, sank der Preis. Obwohl der Microcomputer vor allem aus heutiger Sicht noch einige verbesserungswürdige Mängel aufwies, war er ein voller Erfolg und Commodore hat damit die Entwicklung vom Nerdspielzeug zum Massenprodukt in jedem Fall stark beschleunigt.

Mit dem Fortschreiten der Technik konnten Computer immer günstiger und kompakter hergestellt werden und waren dadurch auch für Privathaushalte interessant und erschwinglich. Microcomputer waren ein zentraler Schritt in der Technikentwicklung. Früher waren Computer groß wie Schrankwände und hatten die Rechenleistung heutiger Taschenrechner. In Zeiten von Smartphones können wir uns das kaum noch vorstellen – mein iPhone 6 hat höchstens noch das Format mit einem Taschenrechner gemeinsam.

 

 


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